Dienstag, 8. März 2011

Bronze!

Priwet,

heute war ein unglaublicher Tag, am Vormittag wurden wir von Maja abgeholt, einer sehr gut englisch sprechenden Russin, die uns als Reiseleiterin die Highlights von Khanty-Mansiysk näherbrachte. Gemeinsam mit dem Organisationskomitee von Ruhpolding und dem finnischen Kontiolahti wurde für uns ein eindrucksvoller Tag organisiert.
Wir starteten im Stadion und bekamen hoch interessante Infos, 400 Volunteers sind aktiv im Einsatz, die allerdings nur quasi Volunteers sind, den sie verdienen gutes Geld und das neben kompletter Kost und Logis. Anschließend ging es auf den Skiberg, ganze zwei Abfahrten stehen den Alpinfans zur Verfügung.

Die nächste Sehenswürdigkeit ließ nicht lange auf sich warten, wir wurden in ein kasachisches Zelt zum Mittagessen entführt. Verschiedenste Delikatessen, deren Ursprung sich uns nicht erschließen ließ, wurden aufgetischt. Das meiste eignete sich nicht nur zum Verzehr, es schmeckte auch gut.

Von den Kasachen zum Mammut, eines davon hieß sicherlich Manni, aber auch das konnte nicht 100%ig eruiert werden. Nach kurzer Wanderung noch schnell ein Stopp beim Riesenfluss Irtysch, der natürlich noch komplett vereist ist. Über 4.000 km lang entsprint dieser in China. Auf den Bildern im Fotoalbum sieht man nur verschneite Ebenen, 80 cm ist der Fluss tief, davon aktuell rund 50 cm aus Eis und Schnee.

Wenn man bei der Statue am Fluss am linken Fuß reibt, ist man innerhalb einer Woche verliebt oder eine Freundschaft entwickelt sich zur Liebe, so die Überlieferung. Einige von uns haben dies prompt ausprobiert, Erfolgsmeldungen folgen vielleicht in Kürze ;-)

Abgeschlossen wurde die Rundführung mit einem Besuch in der Auferstehungskirche und einer Stadtrundfahrt. Dieser Ausflug war ausgezeichnet organisiert, die Reiseleiterin sehr kompetent und freundlich, ein herzliches Dankeschön an das OK von Khanty.

Nach kurzem Verschnaufen mit Kaffeekränzchen ging es dann zum 20 km Einzelrennen, von Anfang an Spannung pur und sehr gute Leistungen der ÖSV Athleten. Zum Schluss endlich die erste Medaille für Österreich durch Christoph Sumann, der Bronze eroberte, aber auch für Russland gab es Grund zur Freude, Silber für Maxim Maximow. Gold holte der norwegische Ausnahmeathlet Tarjei Bö.

Auf der Nordtribüne, wo wir alle mit Ausnahme von Agnes das Geschehen verfolgten, war eine atemberaubende Stimmung. Die Russen freuten sich enorm über das gewonnene Edelmetall. Wie man live im Fernsehen beobachten konnte, feuerte Mama Landertinger die Athleten an der Strecke an. Die Begeisterung der Russen kannte keine Grenzen, ich kam nicht umhin, meine Mütze und meinen Schal mit russischen Fans zu tauschen. Die rot-weiß-rote Kappe, die ich auf hatte musste ich gegen eine sehr interessant riechende und ausschauende sibirische Einheitskappe in schwarz tauschen und meinen Go-Landi-Go-Schal in einen Marke RUSSIA. Aber es hat die Fanfreundschaft immens intensiviert und viel Spaß gemacht.

Die ganze Zeit skandierte die Biathlonfreunde aus Russland – RUSSIA, RUSSIA und es fand sich dann auch ein AFSTRIA (Österreich). Mit einem breiten Grinsen ausgestattet, verließen wir die Wettkampfarena und machten uns direkt auf den Weg zum Medal Place.

Die letzten Wärmereserven investierten wir in eine 30minütige Wartezeit am Hauptplatz der Stadt. Mit Tanz- und Gesangseinlagen wurde uns die Zeit verkürzt. Kurz bevor wir angefroren sind, kamen die Medaillengewinner und wir jubelten allen zu, speziell natürlich Sumi. Endlich die erste Medaille, der Druck ist von der Mannschaft, den Trainern, dem Betreuerstab und auch uns Fans abgefallen. Jetzt können wir entspannt in die nächsten Wettbewerbe gehen. Für die Staffel kann man aber festhalten, dass eine Aufwärtstendenz absolut feststellbar ist und ein Stockerlplatz im Bereich des möglichen liegt.

Morgen folgt ein gemütlicher Vormittag, bevor wir am Nachmittag das Einzelrennen der Damen live verfolgen. Also dann, feiert noch schön den Faschingsdienstag und DAWAI, DAWAI

Der Bericht ist zwar jetzt schon lang, aber eines ist noch sehr wichtig, in Russland wird der internationale Frauentag begangen. Jede Frau erhält einen Blumenstrauß und/oder eine kleine Aufmerksamkeit, zumindest hat man als Mann zu gratulieren. Deshalb, und natürlich auch, weil es mir ein Bedürfnis ist:

Alles Gute zum internationalen Frauentag, meinen herzlichen Glückwunsch!

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